Montag, 23. Oktober 2006
Mt. Geumjeong
So, den 22.10.2006
Gestern haben wir den ganzen Tag Fussbal gespielt. Wir haben uns breitschlagen lassen, an einem kleinen Turnier teilzunehmen. Bestehen tut es aus neun Mannschaften und ausgetragen wird es in Vorgruppen- und KO-Spielen. Unsere Abwehr stand bombig, größtenteils wegen der guten Koordination von Spüli, der in guter deutscher Tradition prompt als Libero gesetzt wurde. So gewonnen wir zwei Spiele und spielten zwei weitere unentschieden. Das machte uns sogar zum Gewinner unserer Gruppe (Die zweite Gruppe spielte heute)! Davon völlig ausgelaugt sind wir erstmal zum All-You-Can-Eat-Buffet am Uni-Hügel und schlugen uns für 6000 Won die Bäuche voll. Nach diesem Wohlfühlprogramm war ich so fertig, dass für mich der Tag gelaufen war =). Während die anderen Deutschen plus einige koreanische Fussballspieler mal wieder in der Skylounge zu Megshu, Soju und Makkoli steilgingen, vergrub ich mich in meinem Kopfkissen.
Das war auch gut so: So hatte ich nämlich genügend Energie und Elan heut morgen aus dem Bett zu springen, um mich auf den Weg zum Mt Geumjeong zu machen.

Ich hatte den Tip für eine Wanderung hierhin von Alex bekommen (jemand aus dem Vorjahr, mein temporärer Mitbewohner und Laborkollege). Man solle dort gut klettern und bei gutem Wetter eine wahnsinns Aussicht geniessen können. Das mit dem guten Wetter würde nichts werden, das war mir von Anfang an klar - heut Morgen war schon alles zugezogen, so versuchte ich mich mit der Aussicht auf frische Luft und Klettern zu trösten - und es lohnte sich. Zunächst setzte ich mich ungefähr eine halbe Stunde lang in die U-Bahn und fuhr durch bis Hopo (nördliche Endstation der Linie 2). Dort angekommen machte ich mich anhand der Wegbeschreibungen von Alex auf den Weg richtung Mt. Geumjeong. Zunächst musste man hierfür direkt von der U-Bahnstation aus rechts durch einen Tunnel . Nachdem man einen Weile auf dem Betonweg hoch ist, wurde auch schon ein kleiner Wanderpfad draus. Ich sollte heute jedoch nicht der Einzige sein, der auf die Idee kam, hier wandern zu gehen. Eine Menge Koreaner waren unterwegs. Allerdings meist in Gruppen (Minimum zu zweit). So konnt ich auf jeden Fall nicht den Weg verfehlen.


Nette Laubfärbung

Auf der ersten Anhöhe angekommen, kam ein kleiner Schuttweg - von hier aus hatte mir Alex einen extra Tip gegeben, wie ich mich auf den wohl interessantesten Weg nach oben durchschlagen könnte. Ich fand die Stelle auch sogleich ohne große Probleme. Und es war wirklich ein sehr cooler Weg. Man lief die ganze Zeit parallel zu dem Bett eines Gebirgsbaches hoch. Musste oft von Stein zu Stein und Ast zu Ast. Auf einer Zwischenhöhe angekommen wurde mir auch gleich von zwei netten Koreanern ein Becher voller Makkoli hingehalten (Reiswein) und ich sollte trinken. Das konnt ich natürlich schlecht ausschlagen und nachdem ich mein Standardrepertoir an koreanischen Sätzen runtergespult hatte wurde mir auch so einiges erzählt (was ich natürlich nicht verstand).

Endlich kam ich zum Fusse des Mt Geumjeong. Hier war auch gleich ein Wegweiser, der zu meinem Ziel zeigte: dem Beomeosa Tempel. Doch zunächst wollt ich noch auf den Gipfel. Das war schnell erledigt und machte verdammten Spass, da man auch hier wieder etliche Felsen und Steine erklimmen musste. Doch leider war es total zugezogen und fing auch noch an zu nieseln als ich mich auf dem Gipfel über meine Wegzährung hermachte (Dose Cola und ein Donut aus dem Family Mart). So beschloss ich mich relativ fix, mich an den Abstieg zu machen. Der verlief auch schön entspannt und das trotz des Regens (noch haben die Bäume ja Blätter - mal sehen wie es in zwei Wochen ausschaut).

Beim Tempel angekommen, war ich erstmal überrascht, dass dieser größer ist, als wir es erst dachten. Wir waren nämlich schon einmal hier gewesen, hatten jedoch den Teil, den ich nun zu sehen bekam völlig links liegen gelassen. Und das, obwohl er mir als der eindrucksvollste erscheint: Buddha über Buddha Statue, viel Blattgold, eine Menge geschmückter Steinstatuen.


Ein Sammelsurium an Buddha-Statuen

Um diesen Eindruck bereichert nahm ich den Bus ins Tal und die U-Bahn nach Haus. War eine wirklich coole Wanderung. Ich hatte auch ein sehr gutes Timing, kurz nachdem ich unten war fing es nämlich an, wie aus Eimern zu schütten.

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