Montag, 2. Oktober 2006
Kino, Fussball, Billard und Soju-Island
Mal kurz die letzten Tage zusammengefasst:
Mittwoch letzter Woche waren wir abends noch im Kino - im Lotte Department Store ( so ne Art KDW - Verschnitt) in der 9. Etage. Wir hatten die Wahl zwischen verschiedensten koreanischen und zwei chinesischen Filmen mit koreanischem Untertitel. Damit das Nicht-Verstehen nicht zu arg zum Manko wurde, entschieden wir uns für einen chinesischen Film im Tiger and Dragon Stil (Wem das nichts sagt: Eastern mit schonen Bildern, vielen unwirtlichen Kampfszenen,...). War dann auch echt Ok. Am Donnerstag fiel nichts aussergewöhnliches vor. Am Freitag wiederrum trafen wir uns im International Haus (Unser Studentenwohnheim) mit einigen Spielern der offiziellen Dongseo-University Fussballmannschaft "DASH". Gegen die sollten wir nämlich am folgenden Tag antreten und zunächst einmal war kennenlernen angesagt. Also setzten wir uns alle erstmal oben in die Skyloung - Koreaner und Deutscher immer abwechselnd (dass dieses Gefüge eingehalten wurde, darüber wachte der Koreaner Daniel). Dann kam Bier und Soju auf den Tisch und jeder wurde angewiesen, die Gläser seiner Nachbarn nicht leer werden zu lassen. War wieder mal einrecht lustiger Abend. Was mich immer wieder fasziniert ist, wie stark hierarchisch die Gesellschafft auch unter Jugendlichen abläuft - Alter ist alles. Nachdem ich meinem 22-jährigem koreanischen Tischnachbarn mein Alter gesteckt hatte, waren die Chips vor mir niemals leer und auch mein Becher stets gefüllt - beachtlich. Ich musste nicht mal was sagen, schon lief er los und besorgte es.
Am nächsten Tage das Fussballspiel verlief wiedermal nach bekanntem Muster: In der ersten Halbzeit kassierten wir die ganze Zeit Tore ( 3 um genau zu sein), während wir in der zweiten Halbzeit immerhin eins schiessen konnten. Nach dieser leicht zu verschmerzenden Niederlage wurden die Teams nochmal gemischt - also Koreaner und Deutsche verteilt - und es wurde noch ein Spiel gemacht. Danach gingen wir noch kollektiv essen und liessen den Abend bei Eiskaffee, Trinkjoghurt und Billard ausklingen.
Das war eigentlich grob geschildert, was in den letzten Tagen passierte. Diese Woche ist Chusok hier in Korea (Mischung aus Erntedank, Sommersonnenwende und vom Feiern her für die Koreaner wie unser Weihnachten). Das bedeutet, wir haben eine Woche frei. Morgen fahren viele von uns nach Cheju-Do. Das ist das sogenannte "Honeymoon island", weil die ganzen frisch vermehlten koreanischen Päarchen meist dort ihre Hochzeitsreise verbringen. Diese Insel hat ein bißschen was zu bieten: den Hana-San, mit 1950m der höchste Berg von Südkorea (eigentlich ein Vulkan), etliche Wasserfälle, tropisches Klima. Wir werden die Fähre nehmen von Busan. Das kostet uns 32000 Won und 12 Stunden Zeit. Mal sehen, wie die Reise nach Soju-Island (so haben einige meiner Mitstudenten diese Insel bereits getauft) verlaufen wird.

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