Mittwoch, 20. September 2006
Uni, Taifun und Ich als Tutor
Di, den 19.09.2006
Ein bisschen was ist passiert in den letzten Tagen. Am Wochenende haben die Inder, die auch mit uns im Studentenwohnheim residieren, für uns Neuankömmlinge eine Party geschmissen. Diente wohl dazu, um die Stimmung untereinander ein wenig aufzulockern. Was anfänglich anmutete wie eine Heranwachsendenparty aus dem Film "Sonnenallee" (alle Stühle waren im Kreis in der Skylounge aufgestellt, nur wurde nicht nach Jungs und Mädels getrennt), wurde dann doch noch ganz lustig. Wieder floss Megzu und Soju in Mengen und die Inder animierten zum Tanzen. Hab mich auch mit einigen unterhalten und sie sind eigentlich durch die Bank weg nett. Wird auch garantiert nicht die letzte Zusammenkunft gewesen sein.
Ansonsten konnten wir am Wochenende kaum was machen, denn es herrschte Unwetter in Busan. Am Sonntag gab es dann sogar einen Taifun, den man leicht am Haus rütteln merkte - Ein ziemlich eindrückliches Schauspiel, wenn man das hier aus der vollverglasten Skylounge wahrnimmt.
Am Montag hatte ich mein erstes Treffen mit meiner Englih conversation tutoring group. Diese besteht aus vier koreanischen Tutees (3 Mädels und ein Typ) und 2 Tutoren (ne Chinesin und ich). War auf jeden Fall ein ganz lustiges Erlebnis. Ich muss sagen, die Koreaner konnten auf jeden Fall besser Englisch, als ich es erwartet hatte, eine hat sogar mal drei Jahre in England studiert. So geht es auch einigen aus der Gruppe nicht hauptsächlich darum, Englisch zu lernen, sondern es anzuwenden und multikulturelle Erfahrungen und Bekanntschaften zu machen. Wir werden uns von nun an jede Woche zweimal treffen und ich freu mich nach dem ersten Eindruck wirklich auf die Sache. Ich hab gelernt, dass Seouler Mädchen anders sind als Busaner Mädchen, wie es in der koreanischen Armee von Statten geht und was so die schönsten Flecken in Korea seien. Meine chinesische CoTutorin ist auch echt aushaltbar und es ist auch interessant von ihr etwas über China zu erfahren.
So, genug erstmal für heut, nächstes Mal gibts wieder Bilder. Entschuldigt, dass ich euch das so ganz trocken ohne Bild zumute, aber ich werde irgendwie immer Kamerafauler. Ich Gelobe Besserung!
Achso, der Sep (Erlangener Mitstudent) hatte eine Wette verloren und musste sich heut nur in seinem Schlafanzug in die Genetik-Vorlesung setzen. Das lustige daran: Weder Professorin, noch Koreaner haben irgendwelche Annomalien festgestellt.

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Donnerstag, 14. September 2006
Einleben, Abschiede und tanzende Inder
Do, den 14.09.2006
Es ist mal wieder Zeit, dass ich einen Eintrag mache. Diese Woche haben meine Vorlesungen begonnen.
Am Dienstag hör ich Genetik, am Donnerstag Chemisch Technische Analyse und am Freitag Bioinformatik. Dazu werden jeweils noch Praktika an der Uni kommen.
Ausserdem hab ich jetzt jeden Tag von 18 bis 20 Uhr Koreanisch. Ah ja und Tutor für englische Konversation werd ich wohl auch sein, morgen ist das erste Orientierungstreffen dafür. Wenn mir langweilig wird, dann kann ich jetzt auch trainieren, denn von nun an bin ich auch Mitglied beim universitären Fitnessclub.
Langsam kommt ein wenig Alltag in meinen Auslandsaufenthalt.

Aber auch etwas Ablenkung war natürlich wieder gegeben diese Woche: Am Dienstag feierten Patrick (Deutscher, der noch vom letzten Austauschprogramm hier ist) und seine Freundin Natalie (Russin aus Sachalin - Hier an der Dongseo Universität sind einige russische Studenten aus Sachalin, denn es besteht ein von der koreanischen Regierung kofinanzierter Austausch für Jugendliche von dort, die koreanischer Abstammung sind und in Korea studieren wollen. Allerdings nehmen auch ein paar Russen nicht-koreanischer Abstammung an dem Austausch teil.) ihre Abschiedsparty. Es ging in die Foreignerkneipe "Basement", in der ich auch schon an meinem ersten Abend hier in Korea war. Es gab Bier und Musik (leider auch House-Musik, da Anatoly, ein weiterer Sachaliner, meinte, er müsse uns zum Feiern bringen). Ausser der großen Horde Deutscher waren auch noch drei Inder aus unserem Wohnheim dabei. Da Inder nicht so oft trinken, waren die nach drei Bier auch schon sehr auf Tanzen aus. Alles und jeder wurde auf die Tanzfläche gezerrt und sollte mit Tanzen. Hab mich teilweise wirklich an einen dieser Bollywood-Streifen erinnert gefühlt, in denen auch immer so schön getanzt wird.


Die Partygänger vor dem Losgehen, vorn das Päarchen sind Natalie und Patrick


Jens rockt mit den tanztollen Indern

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Montag, 11. September 2006
Lotte, Lotte, Lottee oder Baseball in Busan
So, den 10.09.2006
Heute ging es um zwoelf Uhr mittags los zum Baseball-Stadium in Busan, um hier das Match der Lotte Giants (Busaner Manschaft) gegen die Kia Tigers (aus Gwangju, erfolgreichste Mannschaft Koreas --> neunfacher Titelgewinn der Korea Series) zu verfolgen.
-Also beides richtige Profimannschaften-
Zunächst wurde unsere Gruppe von insgesamt 12 Leuten in zwei Gruppen aufgeteilt: -eine Gruppe zum Organisieren von Ess- Trinkbaren und -eine Gruppe zum Erstehen der Tickets und Freihalten der Sitzplätze. So konnten wir es uns dann im Stadium bei Megshu, Soju und Chicken so richtig gemütlich machen. Es spielte dann auch weniger die Rolle, dass Busan mit 8:2 verlor. Also wurden auch nur die regulären 9 Innings gespielt und wir waren so ca. 3,5 h im Stadium.





Zum Anfeuern der Fans wurde auch einiges geboten: -4 annorexische Koreanerinnen im Cheerleaderoutfit (Ich mein, die Frauen haben hier allgemein nicht die von mir bevorzugten weiblichen Rundungen, doch die waren wirklich die Härte.) -1 Animateur, der versuchte mit seinen grazilen Drehungen und Hüpfbewegungen Lilo Wanders in den Schatten zu stellen
Gerufen wurde "lotte" bumm,bumm,bumm "lotte" bumm,bumm,bumm usw.
Mein Lieblingsruf war jedoch "highting","highting","highting". Dies soll für das englische "fighting" stehen, jedoch hat man im ural-altaischen anscheinend ein starkes Defizit, was das Imstandebringen des Lautes "F" betrifft (genauso wie "W" übrigens). War also sehr amüsant.


Kristian und Jen fasziniert vom Spiel


Jonas, mein Mitbewohner, und ich mit Sonnenschutz im KKK-style

Dann wurden auch noch orange Plastiktüten verteilt, die dann kollektiv aufgeblasen, zugeknotet und mit den Henkeln an den Ohren befestigt werden sollten.


Endlich hab ich auch so eine gar "lustige" Tüte auf dem Kopf

Nach dem Spiel gings mal wieder lecker Essen, diesmal "kalbi" (Rippchen) auf dem Tischgrill mit den gewohnten Beilagen. Wieder angekommen in unserer Herberge brachten wir es sogar noch zu einer Partie Basketball. Morgen dann gehen für einige die Vorlesungen los - für mich auf jeden Fall der Sprachkurs.

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