Sonntag, 3. September 2006
Jagalchi - fish market
So, den 03.09.2006
Rohfisch, Muscheln, Kraken und Co. standen heute auf der Tagesordnung. Der Jaglchi Fischmarkt ist wohl der größte in ganz Korea und besteht hauptsächlich aus vielen einzelnen Verkaufsständen, an denen von frischen Seegurken über Tintenfische und Kraken bis hin zu halben Haien =) alles angeboten wird.
Der Geruch, der über dem ganzen schwebt ist nicht ganz homogen und lässt sich nicht einfach als Fischgeruch abtun. Wir hatten schon lange vorgehabt, mal Rohfisch zu essen, heut war es dann so weit: Wir gingen einfach rein in so eine Halle und liessen uns von nem gelb-bekittelten Fischverkäufer was aufschwatzen. Leider kann ich nicht mal genau sagen, was für ein Fisch er uns letztendlich in die Schüssel packte. Mit dieser Schüssel bewaffnet gingen wir dann zu einem Fahrstuhl und fuhren ein paar Etagen höher, wo man uns nun unsere Auswahl auftischen sollte. Ausser dem Fisch hatten wir noch vier relativ größe Muscheln in der Wanne, welche wir allerdings gekocht verzehrten. Der Fisch wurde filetiert und schmeckte mit Sesamblaettern, zerhacktem Knobloch und Paprika, Seetang, Chilipaste und Sesamöl herrlich.
Man muss dazu sagen, dass Jens heut das erste Mal in seinem Leben Muschel ass.

Weiter ging es zum Busan Tower, der uns nun schon einige Tage angelockt hatte und wir jetzt dachten, wenn wir schonmal in der Gegend sind, dann "hoch da". Wir hatten auch einen ziemlich guten Überblick über diese grün behügelte, betonierte und vom Meeres-blau eingerahmte Stadt. Unter anderem wirkte der Busaner Hafen zum Beispiel (weiltweit fünftgrößte Kontainerhafen) relativ beeindruckend.

Der Fischmarkt
Kraken im Spalier
Christian und Spüli (von li nach re) beim Rohfisch-Verzehr
Der Hafen von Busan

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Korea-Deutschland
Sa, 02.09.2006
Heute war Fussballspielen angesagt - gegen eine Auswahl von fitten, drahtigen, flinken und schlagfertigen Taekwondo-Padawanen. Das konnte bei unserer nicht-vorhandenen Kondition eigentlich nur schief gehen. Wir sollten uns dann doch noch ganz wacker schlagen. Gespielt wurden zweimal zwanzig Minuten auf dem Parkplatz (einfach nur Sand und Schotter - planiert) unseres Uni-Kampusses. Das erste Tor fiel dann auch gleich für die Koreaner, doch es sollten keine 5 Minuten vergehen und wir schafften den Ausgleich. 2:1 war der Halbzeitstand und die Halbzeitpause wirkte sehr aufheiternd, da von der Taekwondo-Schule auch ungefähr 15 kleine Jungs zum Anfeuern für die Koreaner mitkamen, die dann von allen Deutschen Autogramme wollten. Ganz schöne Energiebündel waren das. Alle strömten sofort auf Jens (den 2,04 m Mann, um zu sagen "ooh, biiig, biiig"). =)
Leider verlief die zweite Halbzeit ein wenig vernichtend, die laufstarken Koreaner hämmerten sich bis auf ein 5:1 hoch. Von unserer Seite sollten dann noch 3 Tore fallen. War auf jeden Fall ein riesiger Spass das Ganze, die Revange steht für nächsten Samstag.

Abends sind wir noch essen gegangen mit Herrn Prof. Götz - unserem Berliner Prof. für Bioverfahrenstechnik, der gerad wegen einer Messe in Seoul in Korea ist. Es ging wiedermal in ein Restaurant mit Tischgrills - diesmal jedoch mit "All You Can Eat Buffet", also Tintenfisch und Schweinebauch bis der Arzt kommt. Ich schenkte mir mit dem Prof immer wieder gegenseitig Bier nach und wir alle liessen dann den Abend noch in der "Cowboy Bar" bei 5 l Pitchern O.B. Bier ausklingen.



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Freitag, 1. September 2006
Beomeosa
Fr, den 01.09.2006
Heute gings zum zen-buddhistischen Tempel Beomeosa (Jogye Order). Beomeosa liegt innerhalb der Stadtgrenzen von Busan, ziemlich im Norden, auf einer kleinen Anhöhe. Beomeosa heisst wörtlich übersetzt "Tempel des Fisches aus dem Nirvana" und bezieht sich auf die Legende eines goldenen Fisches, der einst auf einer bunten Wolke heruntergeritten kam, um in dem goldenen Brunnen unter der Godangbong Spitze des Geumjong Berges zu spielen.
Die Anlage ist recht groß und beinhaltet mehrere Pagodas (buddhistische Wallfahrtsobjekte-eine siebenstöckige ist auf einem der Bilder zu sehen), sehr vielen reich verzierten Eingangstoren und zahlreichen Schreinen. In diesen Gebetsschreinen wurde auch fleissig der zen-buddhistische Ritus vollzogen, soweit ich das beurteilen kann. Die Leute lassen ihre Schuhe draussen stehen, nehmen sich ein Sitzkissen und gehen in halbminutigen Abständen auf die Knie, beugen sich und stehen wieder auf. (Wobei das Aufstehen ohne Hilfe der Hände verlaufen sollte). All dies geschieht vor einer oder mehreren Buddha-Statuen. Auch etliche Mönche waren in ihren traditionellen grauen Kluften und Ballonhosen (mir fällt gerad kein besseres Wort dafür ein) zu sehen. Ich denke, es wäre eindrucksvoller gewesen, hätten wir noch jemanden gehabt, der uns das Ganze ein bisschen näher erläuterte. So oder so war das Ganze jedoch sehr interessant und ich werd bestimmt eh nochmal dorthin, weil mein in der Nähe eine klasse Wanderroute durch ein alte Befestigungsanlage machen kann.
Als wir ein wenig fertig waren vom Rumlaufen im Klostergelände, suchten wir uns alle eine ruhige Stelle am Bach, der gemütlich neben der Tempelanlage seinen Weg ins Tal suchte (siehe Bild mit den Steinen).
Ansonsten wurde heut noch Basketball gespielt und trinken gegangen. Wir kamen erst sieben Uhr morgens aus dem Narae Bang (Karaoke Bar). Dabei müssen wir doch fit sein für das morgige Fussballspiel gegen die Koreaner.



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Heaundae- Sun and Fun
Do, den 31.08.2006
Strandtag- wir (d.h. alle 10 Berliner) steigen in die U-Bahn-Linie 1 (Busan hat 3 Linien) und fahren durch bis Heaundae, dort soll nämlich einer der beliebtesten Badestrände Südkoreas sein. Wir haben auch das Glück, den schönsten Tag seit unserer Ankunft zu haben.
Gegen 14 Uhr sind wir dann am Strand und mieten uns vier Sonnenschirme zu je 5000 Won.
Der Strand ist ungefähr einen km lang und 150m breit, gesäumt wird er von Betonbauten noch und nöcher. Das Wasser ist schön warm, nur muss man aufgrund des höhen Salzgehalts aufpassen, wieviel man davon schluckt. Es schlägt Wellen, in die man dann voll guter Laune reinspringen kann. Wir lernen einen Koreaner kennen, der sich selber Charly nennt und zuerst mit seinen Fähigkeiten der Wasserakrobatik überzeugen will (Was ungefähr so aussah, dass er sich voller Inbrunst auf den Rücken schmiss und versuchte eine Rolle unter Wasser zu machen, wobei er Unmengen vom salzigen Wasser schluckte.). Zum Glück ist der Badebereich so Flach, dass sogar die meisten Koreaner ohne Probleme bis zum Ende stehen können. Was auch gut so ist- denn viele können nicht schwimmen-Charly inklusive. Wir spielen Ball, wobei wir stetig den anrollenden Wellen gegenüber Aufmerksamkeit aufbringen müssen-ausser Charly, der bleibt einfach stehen, um einen weiteren Liter Ostmeer zu schlucken.
Der Strand ist lustig. Es laufen auch andauernd Bier und Hühnchenverkäufer durch die sonnenbadenden Horden, um ihr Zeug feilzubieten.
Koreaner haben ein merkwürdiges Verständnis von Badekleidung-möglichst alles sollte hierbei abgedeckt sein. (Hab versucht das festzuhalten auf dem Photo mit den drei koreanischen Mädels am Wasser.)Nur wenige tragen hier Bikini.
Gegen sechs Uhr abends dann wurden wir von den Lifeguards vom Strand geworfen und sind danach noch in das von uns meistfrequentierteste Einkaufscenter-das Home Place, um uns mit Lebensmitteln und co. einzudecken. Diesmal kauf ich unter anderem Brot und Wurst-ein Hauch von Hemweh? =)
Abends gibts wieder gegrilltes von der heissen Platte.
Heut läufts auch mal ohne Alkohol.


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Donnerstag, 31. August 2006
fussball spielen
Mi, den 30.08.2006
Gestern abend sollte schon wieder auf der Dachterrasse getrunken werden. Diesmal wurde Makkoli (milchiger Reiswein mit 6% Alkohol) probiert, mischt man diesen mit Sprite, so schmeckt das Ganze fast wie Federweisser.
Ausserdem hatte Toli (eigentlich Anatoli), der Russe unserer Etage gerade seine Mutter zu Besuch gehabt, die ihm ein paar Vodka-Flaschen daließ, die er dann auch prompt mit uns teilte.
Halb 12 quälte ich mich heut dann ziemlich verkatert aus dem Bett. Denn um 12 stand ja schließlich das Treffen mit Ms.Kimmi auf der Tagesordnung. In geschlossener Mannschaft sind wir dann auch schließlich in ihrem Büro aufgetaucht, um schnell hallo zu sagen und uns eine Namensliste abzuholen. Wirklich Zeit hatte sie keine für uns, also ist wohl auch das vertagt.
Danach sollte ich aber langsam in die Gänge kommen, denn ich entschied mich zusammen mit Kristian, Tino und Jens zum Fussballspielen auf dem Uni-Parkplatz. Hier hatten wir schon öfters Koreaner drauf spielen sehen und da wir die Herausforderung von ein paar Koreaner angenommen haben, am Samstag gegen sie zu spielen, dachten wir, Training könne nicht schaden. Auf diese Art und Weise lernten wir auch einen weiteren Koreaner kennen, der unbedingt mitspielen wollte-war alles recht lustig.
Nachdem wir uns also auf dies Art und Weise verausgabt hatten, wurde dann heut nur noch entspannt in der skylounge bei amerikanischen Actionfilmen mit koreanischen Untertiteln.
Morgen ist wohl der letzte Tag, an dem am Strand Baden gegangen werden kann (offizielle Badezeiten sind hier nur anfang Juli-ende August), das gilt es wohl noch auszunutzen.

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Bergsteigen und Karaoke
Dienstag, den 29.08.2006

Also, was ist Montag und Dienstag passiert? Ne ganze Menge:
Montag hab ich es endlich mal geschafft und bin früher als gewohnt, so gegen halb neun, aus dem Bett gestiegen. Sofort machte ich mich an das Besteigen des Hügels hinter der Uni. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand ich dann auch den Wanderpfad, der mich nach oben führen sollte. Es hatte die Nacht zuvor geregnet, so waren einige Stellen etwas matschig und ich musste mit meinen Chucks ab und zu mal aufpassen, wo ich hintrete, um nicht auszurutschen. Die ganze Zeit über kamen mir ältere Frauen und Männer in ähnlich gebückter Haltung und Wanderoutfit (Wanderschuhe und Kopfbedeckung-Strohhut oder einfach ein Handtuch um den Kopf gewickelt) entgegen. Ich versuchte mich jeweils mit einem freundlichen "Anjonghasejo, Bangab seumnida" (Hello, nice to meet you). Wandern scheint hier, gerade für den älteren Teil der Bevölkerung, eine beliebte Sache zu sein. Stetig säumt auch eine "Trimm-Dich-Plattform" den Weg, an der es Möglichkeiten zum Gewichtheben, Erfrischen (Wasserstelle) oder einfach nur zum Ausruhen gibt (viele der Rentner-ich nenn sie jetzt mal einfach so- lagen auf den dort vorhandenen Bänken und schliefen). Auf der ersten Anhöhe angekommen schoss ich ein paar Fotos und erklärte meinen Morgenspaziergang zunächst für beendet. Wieder bei der Uni angekommen gönnte ich mir die Musse ein wenig Zeit allein mit einem guten Buch auf der Dachterasse (auf dem oberen Bild auch zu sehen) zu verbringen - Ein Privileg für "Frühaufsteher".
Später konnte ich den Rest der Leute dazu überreden, nochmal mit mir auf den Berg zu laufen und diesmal sogar etwas höher. Wir hatten alle unseren Spass und man kann auch sehen, dass wir ganz schön ins Schwitzen kamen.

Das Treffen mit Ms. Kim am späteren Nachmittag verlief sehr entspannt. Ms. Kim das ist die Frau vom Auslandsamt. Sie hatte noch niemals "so many germans" auf einmal. Beruhigend zu wissen ist, dass das internationale Studentenwohnheim mit uns seine letzten Bewohner haben wird, ein neues und größeres wird gebaut.

Abends war ich nach erneutem Einkauf im 24 Stunden geöffneten Home-Place ganz schön fertig und rollte erst mit den Augen, als ich schon wieder hörte : "Los Daniel Soju trinken gehen". Aber dann wurde es doch noch ganz lustig. Wir gingen in geschlossener Mannschaft (Erlangener+fast alle Berliner) zusammen mit einem weiteren Daniel (Koreaner, der in Deutschland groß wurde und bei dem Prof unseres Fachbereichs PhD macht) und dessen koreanischen Kumpels am Fusse des Uni-Hügels einen Trinken. Wobei Daniel sich nicht scheute, uns verschiedenste koreanische Saufspiele beizubringen (z.Bsp. Titanic: hier geht es darum, dass man in ein Bierglas ein leeres Schnapsglas packt in das dann jeder der Reihe nach Soju einschenkt, derjenige bei dem das Schnapsglas untergeht muss dann exen).

Nach etlichen 3 L Bierpitchern und 10 Sojuflaschen wurde dann beschlossen, in ein Narebang(=Karaokebar) zu gehen. Man kann sich hier mit einer kleinen Gruppe einen Privatraum mieten und drauf los singen. Es war ein Beweis dafür, dass der andere Daniel und sein koreanischer Kollege verdammt gut singen konnten und einige unter uns wohl lieber beim Schreiben bleiben sollten =). Aber darum geht es ja schließlich auch nicht, wir hatten alle unseren Spass und ich werds sicherlich nochmal machen.

Jetzt zu heut (also Dienstag):
14:30 aufgewacht. Gegen vier sind wir dann in die Stadt gefahren. Zuerst bei der "Busan Station" zur Tourist Information, um uns ein paar Karten der Stadt zu besorgen und dann nach Nampo-dong (Stadtteil) rumspaziert, was ziemlich Spass machte, da dort die Gassen von sämtlichen Ständen gesäumt sind. Gleich in der Nähe -in Jugang-dong- ist dann auch der größte Fischmarkt Koreas.
Ansonsten wurde wiedermal lecker gegessen und heftig geschwitzt (mal sehen, ob sich mein Körper noch an dieses feucht-warme Klima gewöhnen wird-man hat das Gefühl, die Koreaner schwitzen nie-zumindest nicht wirklich).

Ahja, für alle die meine Postadresse haben wollen:

Daniel Heine
c/o Jeonghee Kim
International Exchange Center
Dongseo University
San 69-1, Churye-2-Dong, Sasang-Gu
Busan 617-716, Korea

Ganz schön lang diese Adresse, oder? Die Koreaner gliedern verwaltungsmäßig alles in -Do(Provinz),-Dong(Vorort),-gun(Landkreis),
-myun(Stadtteil),shi-Stadtregion,-up(Bezirk),...

Genug für heut, morgen ist Treffen mit Kimmi angesagt (einer weiteren Ms. Kim-Sekretärin unseres Profs), vielleicht weiss man dann morgen mehr, wie das mit dem Studium weiterläuft. Am 11. September gehts los, so weit wir bis jetzt unterrichtet sind.

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