Samstag, 21. Oktober 2006
Gruesse aus dem Labor
Fr, den 20.10.2006
Eigentlich haette ich letzten Sonntag schon wieder etwas schreiben können, der Tag war nämlich recht ereignisreich. Zunächst nahmen fast alle Heimbewohner an dem "Jerry Fox Run" Teil. Das ist ein charity Lauf, um Gelder für die Krebsforschung zu sammeln. Terry Fox nämlich, als kanadischer Volksheld des 20.Jhdt (echt verdient) hatte an unheilbarem Blutkrebs gelitten und war nach der vollstaendigen Amputation seines rechten Beines mit einer Protese über 5000 Meilen gelaufen, um Geld für die Forschung zu sammeln. Er starb mit 22. Seit dem findet dieses Rennen einmal jährlich überall auf der Welt statt.
Hier in Busan liefen wir 5 km. Es ist natürlich ein Wettkampf ohne letzten und ersten (“If you’ve given a dollar, you are part of the Marathon of Hope .”) - und doch, ich war vierter. Naja, aber ich glaub der Wettkampf war nicht allzu groß, erster und dritter waren dann auch kanadischstämmige Englischlehrer. Aber darum gings ja auch nich, wir hatten alle ne gute Zeit.


Mit diesen T-Shirts ging ein jeder an den Start.


Und diese Urkunde bekam ein jeder nach erfolgreich absolviertem Lauf.

Nach anstrengendem Lauf und Verzehr von Gratisschokolade aus der Lunchbox gings zum Strand. Dort wurden wir von nem Kanadier angesprochen, ob wir ihm nicht einige Kinotickets abkaufen würden (is ja gerad filmfestival in busan). Wir nahmen mit Kusshand an und so kamen wir an heiss begehrte Kinotickets für das Festival, diese nämlich waren alle großtenteils ausverkauft.
Unser Film sollte acht uhr abends laufen, so hatten wir noch genügend Zeit, zum "International Vegetarian Food Festival" auf dem Gelände eines buddhistischen Tempels zu gehen.



Das war auch sehr nett dort, abgesehen davon, dass schon das ganze Bankett leergefressen war und wir nur noch ein paar Sachen von den Indern abstauben konnten (die Inder aus unserem Wohnheim kochten nämlich auch dort, so wussten wir auch bescheid über diesen Anlass). Aber der Tempelgarten war wunderschön, man konnte den Herbst schon sehr stark spüren dort - alles sehr schön anzuschauen: rot-gelbe Blätter wohin das Auge reichte, dazu grüne Hügel im Hintergrund.



Abends gings nach Nampodong ins Kino, zu sehen gabs "Road to Guantanamo". Ein Film, der dies Jahr schon in Berlin den silbernen Bären holte. Mir hat er eigentlich auch ganz gut gefallen, hatte nur einige Schwächen im Plott und ich hätte die Thematik nicht unbedingt so unkritisch abgespult.


Das Daeyoung: Eines der beiden Kinos in Nampodong, in denen die Festivalfilme aufgeführt wurden.

Dann kam auch schon wieder die Uni-Woche. Vorlesungen wurden besucht, achja und das Genetik Praktikum fing an. Das wirkt zwar alles etwas kopflos hier, was die Organisation betrifft, dennoch ist immernoch was dazu zu lernen. Desweiteren hatte ich ein Treffen mit Professorin Kim, bei der ich ein kleines Forschungsprojekt machen werde. Jetzt sind alle Chemikalien, die ich dafür brauche auf dem Weg und kommen nächste Woche an. Dann kanns bald losgehn.
Zu dem Anlass, bzw. um mich ein wenig einzuarbeiten, helfe ich heute dem Alex (Deutscher aus vorherigem Austausch, der gerad noch seine Studienarbeit bei Prof. Kim macht). Der arme muss nämlich heute Messwerte aufnehmen, bis der Arzt kommt (Intra-day Validierung von ca. 24 h Dauer), da hab ich mir ein Herz gefasst und nehme ihm ein wenig was ab - hier sitz ich nämlich auch gerad - im Labor, sitz am Rechner und muss alle 15 Minuten was messen.
Die Wissenschaft ist eine spannende Disziplin! =)

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