Mittwoch, 27. September 2006
Mit den Tutees in Seoumyeoun
Mo., den 25.09.2006

Nach dem Koreanischunterricht ging es heute nicht, wie gewohnt, zurück zum Dorm, sondern zu einem Treffen mit meinen koreanischen Tutees. Wir hatten uns nämlich letzten Freitag zu einem abendlichen Treffen in Seoumjeoun entschlossen. So ging ich zunächst mit meiner Co-Tutorin, der Chinesin, zum MCDonalds am U-Bahnhof nahe bei der Uni, wo wir uns mit zwei Mädels aus unserem Kurs trafen. Die anderen beiden sollten wir direkt vor Ort treffen. Nach anfänglichen Entscheidungsschwierigkeiten landeten wir dann im ’Mogs’. Ein ziemlich im american-style aufgemachter Schuppen, in dem Bier und Soju zusammen mit Chicken und anderen Speisen zu sich genommen werden kann. Der Abend verlief gar lustig und ich durfte sogar zwei für mich neue koreanische Trinkspiele kennenlernen. Eins hiess: „Sam-juk-o-samnigu“ und ist eine Art von „Go-Back-Jump“(dem geneigten Blogleser sollte dies ein Begriff sein), bei einer 3,6,9 oder 13 und deren Vielfachen darf nicht die Zahl gesagt werden, sondern es muss beispielsweise geklatscht werden.


Die eine

und die andere Seite vom Tisch

Das zweite Spiel beinhaltete es, ein Stück Papier zu nehmen, dies in so viele Stücke wie anwesende Personen zu reissen und diese dann von eins auf durch zu nummerieren. Bis auf das Letzte, da kommt ein ’K’ für König rauf. Nun werden diese Schnipsel unter den anwesenden Personen verlost und der- oder diejenige mit dem K-Schnipsel darf bestimmen, welche Zahl wen umarmt (z. Bsp. Nr.3 umarmt Nr.5 ganz eng und muss trinken). Dabei hatte Soo-Kwon (der Koreaner aus unserem Tutee-Zirkel) das Glück, fast alle Mädels zu umarmen.



Soo-Kwon macht die Chinesin klar

Die Koreaner bewunderten übrigens meine Trinkfestigkeit (wenn das was ist, auf das man stolz sein kann) und meine Toleranz scharfem Essen gegenüber. Nachdem ich nun also gut von den Koreanern mit ihren Trinkspielchen abgefüllt war, nahmen die Chinesin und ich ein Taxi zurück zum Uni-Kampus. Das nächste Treffen ist dann wieder in einer Nicht-Bar-Atmosphäre am Freitag.

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Grüner Tee macht Spass und Seelig
Sa., den 23.09.2006

Also, ich schaffte es sogar um 6:30 aufzustehen, mir zwei Scheiben Toast reinzuziehen, mir die Zähne zu putzen und zu um 7:00 zur University Chapel auf dem Uni-Gelände zu gehen. Dort war nämlich der abgemachte Treffpunkt für uns ausflugswillige Studenten (Zur Aufklärung: Die Unikirche hat jeden Studenten, der wollte, zu einer kostenlosen Fahrt zum historischen “Folk Village of Nakaneupsong“ und anschliessend zu einer Grünteeplantage geladen. Inklusive Mahlzeiten, Busfahrten, Eintrittskarten – ein „himmlisches“ Angebot quasi). Es wurde zunächst eine kollektive Messe Gehalten (ca 20 Minuten Bibelverse) und dann durften die Busse bestiegen werden. „Bus 1 is China“ (dabei waren ungefähr 40 Chinesen) „…and Bus 2 the rest“ (auch ca. 40- dabei Inder, Russen, Malaysier, Japaner und wir Deutschen, ich hoffe, ich habe jetzt keine Nationalität unterschlagen). Drei aufregende Stunden später (der Busfahrer war am Üben für die Formel 1, wie mir schien) erreichten wir unser erstes Ziel: Nakaneupseong (Historisches Wahrzeichen Nr. 302 – Die Koreaner nummerieren all ihre Kulturgüter. Unter anderem haben auch traditionelle Korbflechter Nummern hier.).








Es handelt sich um ein traditionelles Dorf mit erhaltenen Wahrzeichen der Choson Dynasty. Aber eigentlich kam es mir vor wie eine kleine Museumsshop-Einkaufsstrasse. Manche Sachen waren schon ok, jedoch war es stark touristisch ausgelegt. Nach einer dreiviertel Stunde wurden wir dann in ein Restaurant geleitet, in dem auf uns vorbereite Mittagstische standen (Reis mit allen möglichen Beilagen – mit dabei auch daumengroße Minikrebse zum crunchigen Im-Stück-Verschlingen).
Dann wieder ab in die Busse. Eine Stunde später kamen wir an in einer Grünteeplantage. Hier war es dann eigentlich ganz lustig und wir wänderten so ein wenig die Hänge entlang, liessen uns von Koreanern mit Megaphon zurechtweisen, als wir unerlaubte Pfade beschritten und assen Joghurt-Softeis mit Grüntee-Geschmack. Einige von uns, inspiriert vom authentischen Umfeld, gaben sich sogar ihren künstlerischen Ambitionen hin und versuchten mit ihren Körpern Tee- kanne und Tasse nachzuformen.




Marcel und Jens machen sich warm.

Mit Fantasie wird eine Kanne draus.

Oi, schau, Kristina gibt ein tolles Tässchen ab.

Um all diese Erfahrungen bereichert kamen wir gegen 19:00 wieder an der Dongseo Universität an. Dort war sogar ein Buffet für uns vorbereitet worden über das wir uns nach einem kollektiven Gebet mit dem Uni-Pfarrer dann auch sogleich hermachten. Alles in Allem kann man wohl nicht meckern über dieses kirchliche All-Inclusive Event. Auch die vorerst vermuteten Missionierungsaktionen blieben aus.
Abends gab es dann für einige von uns Deutschen noch zwei Filmklassiker in der Skylounge zu sehen („Das Omen“ und Kubrick’s „Dr. Seltsam“) und wir fielen müde in die Betten.
Sonntag verlief größtenteils ereignislos: Protokoll schreiben und Fussball spielen.

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Noraebang mit Professor Cho
Jetzt folgt ein Nachtrag. Der fleissige Blogleser mag Recht haben, indem er dem Blogschreiber Faulheit vorwirft. Aber dies nur bedingt, denn ich hatte noch ein Protokoll fertig zu schreiben und am Wochenende haben die uns hier im Heim den Strom abgedreht und den Server nicht bis Montagmorgen wieder hochgefahren (das hiess kein Internet für mich). Aber sei wieder milde gestimmt, oh Blogleser, es gibt einiges zu berichten:

Fr., den 22.09.2006

Heute war Noraebang mit Professor ChoFachbereichsparty bei Bioverfahrenstechnik angesagt und alle waren eingeladen. Zuerst wurde lecker am Tischgrill diniert. Während Herr Prof. Cho am einen Tisch lustige Anekdoten erzählte, sass ein Großteil der Jungs am Nebentisch und musste, an dem sich jeder, der sich neu dazusetzte nach koreanischer Tradition vorzustellen hatte. Das bedeutete: Name, Geburtsjahr, Was für einen Typ Frau mag man. Bereits zu dieser Zeit merkte man an Thino’s Vorstellung, dass er dem guten Soju schon etwas zugesprochen hatte : „My name is Thino Biatch (eigentlich Bejach – Anmerkung Autor) and I like Biatches.“. Woraufhin er sich herrlich beeimerte. Nach dieser Etappe bemerkte Herr Prof. Cho, wie schön es doch wäre, mit uns allen zu singen und es wurde beschlossen, kollektiv in ein Noraebang (Karaokebar) zu gehen. Auch hier hatten wir einen gar lustigen Aufenthalt. Es wurde gesungen, getanzt, geschwankt, ja und umarmt.


Rechts auf der Bank ist Prof. Cho


Thino BiAATch geht ab

Ich beschloss, nach der Noraebang nach Hause zu gehen, da ja am nächsten Morgen die Kirchenfahrt zum Grüntee angesagt war. Manch anderer liess sich noch ein wenig im nächst besten soju-tent zulaufen.

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